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Inklusion oder Förderschule?

Welche Schule die richtige für Ihr Kind ist, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Einen davon, was Ihr Kind für seine schulische Entwicklung benötigt. Dies können Sie als Eltern sicherlich am besten beurteilen, weil Sie Ihr Kind am besten kennen. Zum Anderen hängt es von den Rahmenbedingungen der jeweiligen Schulen ab, die für Sie in Frage kommen.

Folgende Fragestellungen könnten für die Suche nach einer geeigneten Schule für Sie hilfreich sein:

  • Welche schulischen Möglichkeiten gibt es?
  • Welche Bedingungen bieten die verschiedenen Schulen?
  • Wie groß ist die Klasse, in die mein Kind kommt?
  • Wer wird mein Kind unterrichten?
  • Bekommt mein Kind zusätzliche, intensive Förderung im Schulunterricht?
  • Bekommt mein Kind noch weitere Unterstützung?
  • Ich kenne mein Kind. Wo kann es wohl am besten lernen?
  • Wie selbständig kann mein Kind arbeiten?
  • Von welchen Mitschülern würde es profitieren?
  • Was braucht mein Kind neben dem Schulunterricht noch?
  • Wird Therapie angeboten?

Im Folgenden möchten wir einige Antworten auf die gestellten Fragen geben.

Welche schulischen Möglichkeiten gibt es?

Grundsätzlich haben Sie drei Möglichkeiten:

1. Anmeldung an einer Förderschule

2. Anmeldung an der für Ihren Wohnort zuständigen Grundschule 

3. Anmeldung an einer besonderen Schwerpunktschule. Diese Schule ist speziell ausgerichtet und kann auf die Voraussetzungen, die Ihr Kind mitbringt, eingehen (z.B. bei körperlichen Beeinträchtigungen: barrierefreies Gebäude). 

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Nachdem Sie mittlerweile recht frei entscheiden können, in welche Schule Ihr Kind geht, müssen Sie nun entscheiden. Das heißt aber nicht, dass es niemanden gibt, der Ihnen hilft! Als Förderschule in Ihrem Einzugsbereich sind wir zugleich auch Förderzentrum und können Ihnen Beratung anbieten. Da unsere Förderschullehrkräfte bereits an einigen Grundschulen im Einsatz sind, können wir Ihnen aus unseren Erfahrungen nützliche Hinweise geben, wie die Bedingungen an den jeweiligen Grundschulen sind. Unser Rat: Gehen Sie diese Frage rechtzeitig an, damit Sie genügend Zeit haben, um sich über die Bedingungen in Ihrer Gegend zu informieren.

Welche Bedingungen bieten die verschiedenen Schulen?

Die Bedingungen können sich grundsätzlich deutlich unterscheiden. Sie müssen vorab die richtigen Fragen stellen, von denen wir hier einige aufführen. Danach geben wir einen groben Rahmen an, wie die Bedingungen an den verschiedenen Schularten sind. Gerade wenn Sie über eine inklusive Beschulung nachdenken, ist die Klärung der Bedingungen aus unserer Erfahrung besonders wichtig. Denn auch wenn gesetzlich geregelt ist, dass Ihr Kind auf eine Grundschule gehen darf, ist jedoch nicht festgeschrieben, dass ihm dort die gleichen Ressourcen und Bedingungen zustehen, die es an einer Förderschule bekommen würde.

Wie groß ist die Klasse, in die mein Kind kommt?

An Förderschulen sind grundsätzlich die Klassen kleiner als an der Grundschule. Wie klein sie sind, hängt von der jeweiligen Förderschule ab. An der Selma-Lagerlöf-Schule liegt die durchschnittliche Klassenstärke bei 7 Schülerinnen und Schülern.  Natürlich kann es - gerade im ländlichen Bereich - auch in der Grundschule zum Teil sehr kleine Klassen geben. Fragen Sie, wie groß die Klasse sein wird, in die ihr Kind kommen soll.

Wer wird mein Kind unterrichten?

In der Förderschule wird ihr Kind von einer besonders ausgebildeten Förderschullehrkraft unterrichtet. Zudem unterstützt in jeder Klasse eine qualifizierte pädagogische Mitarbeiterin die Arbeit in der Klasse. In Grundschulen unterrichten generell Grundschullehrkräfte. Geht ihr Kind an die Grundschule, erhält die Grundschullehrkraft Unterstützung durch eine Förderschullehrkraft. Bei einem Kind mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Bereich Geistige Entwicklung beträgt dies 5 Stunden pro Woche.  

Bekommt mein Kind zusätzliche, intensive Förderung im Schulunterricht?

Auch hier sind die Bedingungen sehr unterschiedlich. An der Förderschule ist die individuelle Förderung gut verankert und eine wesentliche Basis dieser Schulart. So gibt es prinzipiell die Möglichkeit von zusätzlicher Förderung in Kleingruppen oder manchmal sogar in der Einzelförderung. Solche Möglichkeiten für Zusatz-Förderung sind an den Grundschulen noch selten. Die zugewiesenen Förderschullehrerstunden pro Kind mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung werden sehr unterschiedlich eingesetzt (im Klassenverband oder in der Einzelförderung) Letztlich verteilt die Schule die zusätzlichen Ressourcen immer selbst. Ob Ihr Kind davon profitieren könnte, müssen Sie erfragen.

Bekommt mein Kind noch weitere Unterstützung?

Abhängig von der Art und Schwere der Behinderung hat Ihr Kind an der Regelschule als auch an der Förderschule Anspruch auf einen Schulbegleiter.

Ich kenne mein Kind. Wo kann es wohl am besten lernen?

Aus unserer Sicht ist die Entscheidung, auf welche Schule ein Kind mit einem Unterstützungsbedarf geht, neben den Bedingungen vor Ort vom Kind abhängig. Sie kennen ihr Kind am besten und können am besten einschätzen, unter welchen Rahmenbedingungen es ihm gut gehen würde und es am besten lernen könnte.

Wie selbständig kann mein Kind arbeiten?

In der Grundschule wird von den Kindern relativ schnell erwartet, dass sie Dinge selbständig erledigen: Schuhe und Jacke an- und ausziehen, beim Sportunterricht umziehen, ein Arbeitsblatt von oben bis unten bearbeiten, bald schon selbst erlesen, was zu tun ist, sich und das eigene Arbeiten gar selbst zu organisieren. Allein wegen der Anzahl der Kinder ist intensive Unterstützung hier in der Grundschule in der Regel nicht (lange) zu erwarten. In der Förderschule ist das meist besser möglich, weil der Betreuungsschlüssel durch die deutlich kleineren Klassen und durch den Einsatz von Förderschullehrkräften und pädagogischen Mitarbeiterinnen in einer Klasse sehr gut ist. 

Von welchen Mitschülern würde es profitieren?

Eine Besonderheit der Förderschule ist es, dass alle Schüler in einer Klasse einen Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Bereich der geistigen Entwicklung haben oder entwicklungsverzögert sind. Es gibt also im Vergleich zur Grundschule vor Ort eine Häufung von Kindern mit besonderen Schwierigkeiten im Lernen oder auch im Verhalten. Eltern, die eine inklusive Schulform wählen, nennen dies häufig als Argument dafür, dass die Vorbilder "schlechter" sind oder der Unterricht nicht so konzentriert abläuft. Solche Klassen und Konstellationen gibt es. Auch deshalb lohnt es sich nachzufragen: Welche Mitschüler wird mein Kind haben? Auch an der Grundschule. Denn auch hier sind Mitschüler mit besonderen Schwierigkeiten durchaus möglich.

Was die Schulleistung angeht, ist das Umfeld ebenfalls vom Kind abhängig: Manche Kinder lassen sich durch stärkere Mitschüler inspirieren oder lernen von ihnen, manche ziehen sich gänzlich zurück, weil sie immer das Gefühl haben, sie können gar nichts.

Wird Therapie angeboten?

Kinder mit einem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf können häufig von therapeutischer Unterstützung profitieren. Je nach Art der Entwicklungsrückstände haben Sie Anspruch auf Ergotherapie, Logopädie oder Physiotherapie. Hier werden wiederum wichtige Voraussetzungen für den Schulerfolg geschaffen. Denn wie soll ein Kind z.B. schreiben lernen, wenn es seine Finger und seine Hand noch nicht im nötigen Maße bewegen kann? Förderschulen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung bieten Therapien in der Schule an und sichern so eine gute Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Therapeuten.

 


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